𝙱𝚞𝚌𝚑𝚛𝚎𝚣𝚎𝚗𝚜𝚒𝚘𝚗 𝚣𝚞 “𝙻𝚊𝚍𝚢 𝙲𝚑𝚊𝚝𝚝𝚎𝚛𝚕𝚎𝚢 𝚞𝚗𝚍 𝚒𝚑𝚛 𝙻𝚒𝚎𝚋𝚑𝚊𝚋𝚎𝚛” 𝚟𝚘𝚗 𝙳𝚊𝚟𝚒𝚍 𝙷𝚎𝚛𝚋𝚎𝚛𝚝 𝙻𝚊𝚠𝚛𝚎𝚗𝚌

Meine persönliche Meinung:

Wieder einmal beginne ich mit der Gestaltung des Covers. Die Ausgabe, die ich besitze, ist in einem dunklen Rot gehalten, was gut zur Thematik des Buches passt. Rot steht oft für Liebe, Leidenschaft und/oder Gefahr, und diese Bedeutungen spiegeln sich auch in der Geschichte wieder. Das Cover zeigt eine Frau im Stil der 1920er Jahre, was sehr passend ist, da die Story in dieser Zeit spielt. Sie trägt typisches Make-up der Ära sowie Handschuhe und einen Haarschmuck mit Federn.

Der Schreibstil des Buches wird aus der Perspektive des Allwissenden Erzählers präsentiert. Man merkt deutlich, dass der Schreibstil älter ist und auch die Wortwahl typisch für diese Zeit ist.

Besonders gut gefiel mir, wie die einzelnen Charaktere dargestellt wurden. Die verschiedenen Sichtweisen ermöglichten es mir, mich in Clifford, Conni und Oliver Mellors hineinzuversetzen. Es wird verständlich, warum sie jeweils so handeln, da ihre Bedürfnisse und Motive gut dargelegt wurden. Ein Beispiel dafür ist Connis Verhalten, das oberflächlich betrachtet verurteilt werden könnte, jedoch durch die Darstellung ihrer unerfüllten Sehnsüchte besser nachvollziehbar wird. Auch Cliffords Verhalten konnte ich nachvollziehen, da er trotz seiner Behinderung als vollwertiger Geschäftsmann wahrgenommen werden möchte und die Bedeutung der männlichen Freunde und Arbeitskollegen für ihn verständlich wird.

Das Buch „Lady Chatterley“ ist sehr offen und direkt und beschreibt auch Sexpraktiken detailliert. Dies ließ mich darüber nachdenken, ob Bücher eine Altersfreigabe* oder Altersempfehlung haben sollten, wie es bei Kinderbüchern und Filmen üblich ist.

Die Frage, ob das Buch auch heute noch aktuell ist, beantworte ich für mich mit einem klaren Ja. Trennungen und Scheidungen sind auch in der heutigen Zeit nicht vermeidbar, und das Buch zeigt auf, was passieren kann, wenn Bedürfnisse und Gefühle unterdrückt werden. Kommunikation spielt eine wichtige Rolle, ist jedoch nicht immer die alleinige Lösung für eine funktionierende Beziehung.

Hilda hatte für mich eine bedeutende Rolle, da sie aufzeigte, dass man sein eigenes Verhalten hinterfragen sollte und die Affäre von Conni in verschiedenen Blickwinkeln betrachtete.

Die Beziehung zwischen Clifford und Mrs. Bolton wirft viele Fragen auf, die zum Teil unbeantwortet bleiben. Die Abhängigkeit zwischen ihnen und mögliche Machtspiele waren für mich schwer zu deuten.

Zum Schluss fand ich es interessant, wie das Buch den Wandel des Anwesens in London beschrieben hat, was eine Wissensvermittlung darstellte.

Alles in allem war mein Gesamteindruck überwiegend positiv, da ich aus dem Buch viele Erkenntnisse mitnehmen konnte, was ich besonders an Büchern schätze.

Falls du das ganze in Video Format dir anschauen möchtest, schau auf meinem Instagram Kanal gerne vorbei.

Altersfreigabe: Darunter verstehet man die vom Gesetzgeber geregelten Freigaben von Filmen/ Videospielen und Musik für Kinder und Jugendlichen ab einem bestimmten Alter und unter gewissen Voraussetzungen bzw. Auflagen.