Meine Rezension beginnt, wie ΓΌblich, mit dem Cover: Ich schΓ€tze die angenehme Haptik sehr, und die Beschaffenheit des Einbands verhindert die Entstehung von Leserillen. Die Farbgestaltung von Hintergrund und Schrift harmoniert gut, obwohl der schlichte Hintergrund keinen direkten Bezug zum Buchinhalt herstellt. Der glitzernde und schimmernde Effekt kΓΆnnte von der Leserschaft als symbolische Lichtblicke interpretiert werden.

Die ErzÀhlperspektive des Buches ist überwiegend aus der Sicht von Emmi, bis auf das letzte Kapitel, das aus Vincents Perspektive geschrieben ist. Emilias Gedankenwelt ermâglichte mir, mich an manchen Stellen gut in sie hineinzuversetzen. Die umgangssprachliche Schreibweise macht das Lesen angenehm, und die kurzen Kapitel, plus der Schreibstil von Nena Muck, ließen mich schnell durch die Geschichte fliegen.

Das Buch endet mit vielen offenen Fragen, deren Antworten ich in den nΓ€chsten BΓ€nden erhoffe. Die Zukunft von Emmi und Vincent, der Verlauf ihrer Krankheit und die AuflΓΆsung ihres LΓΌgennetzes sind einige der Aspekte, die mich zum Weiterlesen motivieren.

Die Geschichte der Hauptfiguren Emilia, Vincent und Hailee verdeutlicht erneut die Bedeutung von Ehrlichkeit und guter Kommunikation.

Generell gab mir das Buch verschiedene EindrΓΌcke, Γ€hnlich einem Mix aus „Das Schicksal ist ein mieser VerrΓ€ter“, „Die After-Reihe“ und „Wie ein einziger Tag“. Ich fΓΌhlte stark mit Emilia und ihrer Krankheit mit. Trotz der fesselnden Handlung empfand ich die Beziehung zwischen Vincent und Emmi als sehr toxisch, geprΓ€gt von emotionaler AbhΓ€ngigkeit. Vincents nette Gesten ließen seine schlechteren Taten oft in den Hintergrund treten. Obwohl es lobenswert ist, anderen in schweren Phasen zu helfen, sollte dies nicht auf Kosten der eigenen Energie gehen. Kritisch sehe ich auch die Darstellung von Sex als KonfliktlΓΆsung im Buch, was junge Leser*innen fehlleiten kΓΆnnte. Kommunikation ist der SchlΓΌssel zur LΓΆsung von Konflikten, nicht Sex. Bestimmte Szenen im Buch waren einfach nur toxisch, wie Vincents abweisendes und verletzendes Verhalten gegenΓΌber Emmi, beispielhaft in Kapitel zweiunddreißig.
NatΓΌrlich gab es auch Momente, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind. Einer dieser Momente war, als Emilia ihre Lieblingsblumen nannte und Vincent sie daraufhin mit einem spontanen Besuch in den Mohnfeldern ΓΌberraschte. Ein weiterer Lieblingsmoment von mir ist, als Vincent zu Emilia sagte: „Das Leben kΓΆnnte so einfach sein, Emilia. Du machst es dir nur selbst schwer.“ Dabei lΓ€chelte er sie an. Als Emilia etwas erwidern wollte, unterbrach er sie mit den Worten: „Dein ‚Aber‘ ist schon schwer wie hundert Kilo.“ Das ist ein Satz, den man sich durchaus ΓΆfter ins GedΓ€chtnis rufen sollte.

Zusammenfassend fand ich das Buch trotz meiner Kritikpunkte fesselnd und freue mich darauf, zu erfahren, wie Emilias Geschichte weitergeht, besonders nach dem Cliffhanger am Ende des Bandes.

Von Lilly

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