Dieses Buch beeindruckt mit wundervollen Buntstiftillustrationen. Mir gefΓ€llt besonders die Vielfalt der Bildformate innerhalb des Buches. Einige Bilder erstrecken sich ΓΌber eine einzelne Seite, wΓ€hrend andere sich ΓΌber eine Doppelseite erstrecken oder als kleine runde und ovale Bilder auftauchen. Die durchgehende Farbgestaltung vom Cover bis zu den Buchseiten ist bemerkenswert. Der gelungene Zeichenstil verleiht den Tieren und dem Protagonisten Till eine ausdrucksstarke Mimik, die ihre Emotionen sehr deutlich darstellt.

Die einzelnen Buchseiten zeichnen sich durch starken Kontrast aus, mit einem weißen Hintergrund und blÀulichen Bildern. Die Paar- und Kreuzreime ermâglichen ein angenehmes Vorlesen des Buches. Die meisten Reime sind reine Reime (dicht/nicht). Die Schriftart, Schriftfarbe und Schriftgrâße sind gut lesbar, entweder als weiße Schrift auf dunklem Hintergrund oder schwarze Schrift auf hellem Hintergrund.

Das Buch wird von einem allwissenden ErzΓ€hler prΓ€sentiert und enthΓ€lt wΓΆrtliche Rede sowie wiederkehrende Textpassagen. Die haptische Erfahrung des Buches ist angenehm, da es fast quadratisch ist. Die verstΓ€rkten Pappseiten sind leicht biegsam, was die Haltbarkeit des Buches fΓΆrdert. Das matte Cover steht im Kontrast zu den glΓ€nzenden Seiten.

Generell habe ich zwei kleine Kritikpunkte zu dem Buch. Ich bedauere persΓΆnlich, dass die englische Übersetzung einen anderen Titel hat: „William’s Winter Nap“, wΓ€hrend der deutsche Titel „Klopf, Klopf komm herein, keiner bleibt heute Nacht allein!“ lautet. Der englische Titel enthΓΌllt den Kern der Geschichte, nΓ€mlich die Vorbereitung auf den Winterschlaf. Dies soll nicht heißen, dass der deutsche Titel unpassend ist, denn auch er bezieht sich auf die Geschichte. Der Titel ist Teil der wiederkehrenden wΓΆrtlichen Rede. Als ich das Buch gekauft habe, hatte ich nur einen kurzen Blick hineingeworfen und wusste nicht, dass es um den Winterschlaf ging. Ich dachte lediglich, dass die Tiere SchlafplΓ€tze suchten. Erst am Ende des Buches wurde mir klar, dass es um den Winterschlaf geht. In diesem Zusammenhang finde ich es etwas unrealistisch, dass die Tiere bei einem Jungen namens Till Schutz suchen und gemeinsam mit ihm Winterschlaf halten. Menschen halten keinen Winterschlaf, daher wΓ€re es realistischer gewesen, wenn die Tiere bei einem Tier Unterschlupf gefunden hΓ€tten.

Abgesehen von diesem Punkt schΓ€tze ich die Geschichte und die ErzΓ€hlweise. Das Buch bietet verschiedene InteraktionsmΓΆglichkeiten fΓΌr Kinder. Die AufzΓ€hlung fΓΆrdert das mathematische GrundverstΓ€ndnis. Besonders ansprechend ist die Stelle, an der das letzte Tier einen Unterschlupf sucht und die AuflΓΆsung erst auf der nΓ€chsten Seite enthΓΌllt wird. Dies ermΓΆglicht den Kindern, selbst zu raten oder stolz die Antwort zu geben, wenn sie die Geschichte bereits kennen. Die wiederkehrenden Passagen laden die Kinder zum Mitsprechen ein, da sie sich solche Wiederholungen leicht merken kΓΆnnen. Die Illustrationen und der Text ermΓΆglichen verschiedene Arten des Vorlesens.

Trotz der kleinen Anmerkung zur Übersetzung finde ich das Buch wirklich großartig. Zuhause wird es oft vorgelesen, besonders von meinem Mann. Es ist sein persânliches Lieblings-Gute-Nacht-Buch.

Von Lilly

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